
Stille: Faszination oder Frust?
Unsere Zeit sehnt sich nach Spiritualität und sinnhaftem Leben. Wir suchen die Stille – und fliehen gleichzeitig vor ihr. Klöster erleben einen Besucherandrang wie nie – und doch gelingt es kaum jemandem, Momente der Stille und der intensiven Begegnung mit Gott in den eigenen hektischen Alltag zu integrieren. Das Problem scheint weniger der Himmel zu sein, der schweigt, sondern unser lauter Alltag, der Gottes Stimme übertönt.
Elke Werner und Klaus-Günter Pache laden Sie dazu ein, in die Welt der Stille und der Begegnung mit Gott einzutauchen. Loslassen. Ankommen. Gott hören. Neue Kraft in der Stille tanken. Nehmen Sie sich täglich ein wenig Zeit und begegnen Sie dem, der alle Sehnsucht stillt. Die 40 herausfordernden und intensiven Andachten nehmen Sie mit auf eine ganz besondere Reise. Die Anregungen am Schluss jeder Einheit geben Tipps, wie man Stille praktisch im Alltag (er)leben kann.
Sind Sie bereit für die Begegnung, die Ihr Leben verändern wird?
Interview mit den Autoren
Kai Scheunemann: Klaus, was für eine Stille-Typ bist du? Genießt du Zeiten der Stille oder juckt es dir schon nach fünf Minuten wieder in den Fingern?
Klaus-Günter Pache: Mir juckt´s nicht nach fünf Minuten aber nach 10 Minuten spätestens. Und deshalb muss ich mich solange ich denken kann auch immer wieder sehr bewusst auffordern Stille zu halten, weil ich von Stille abhängig bin. Und ich ganz wesentlich auch mein geistliches Leben aus der Stille heraus definiere. Aber es fällt mir nicht von meinem Charakter so wie selbstverständlich zu.
Kai Scheunemann: War das ein Lernprozess? Du bist jetzt nicht mehr der Jüngste... (alle lachen)
Klaus-Günter Pache: Danke, das hab ich gebraucht.
Kai Scheunemann: War das anders in deiner jüngeren Phase? Das du da mehr ohne Stille gelebt hast?
Klaus-Günter Pache: Na ja, ich bin so im frommen Kontext groß geworden, wo Stille-Zeit ein fester Begriff war und irgendwo auch ein Gradmesser meiner geistlichen Reife. Man hat sich immer zu etwas gezwungen, viele Jahre. Es war mehr ein Werk. Mehr eine Last, denn eine Lust. Es war nicht der selbstverständliche Moment meiner Beziehung zu Christus sondern etwas, das zu meiner christlichen Sozialisation dazu gehörte. Und dann, durch so besondere Erfahrungen im persönlichen und auch in meinem dienstlichen Leben, durch so einschneidende Krisenerlebnisse, ist dann das passiert, was ja viele berichten können, nämlich dass Stille zu etwas anderem wird. Zu einer absoluten Notwendigkeit in meiner Verbindung zu Christus und meinem Leben mit Gott. Das es natürlicher wird, selbstverständlicher wird, sich nicht reduziert auf eine bestimmte Zeit. Schon gar nicht eine Zeit dich ich messe, um sagen zu können ich mach jeden Tag ne Stunde oder was weiss ich. Sondern etwas, das mich durch den Tag begleitet. Was ich als lebendige Beziehung so nicht missen müsste.
Kai Scheunemann: Braucht es eine Krise um zu diesen Erkenntnissen zu kommen?
Klaus-Günter Pache: Das würde ich nie verallgemeinern. Bei mir hat es da sicherlich immer so ganz deutliche Veränderungen gegeben. Aber ich beneide Menschen, die von ihrer Art her so diszipliniert sind, dass das ein natürlicher Bestandteil ihres Lebens ist. Das war bei mir nicht so. Bei mir hat´s eben schon so bestimmte Erlebnisse gebraucht um die ganze Geschichte auf eine natürlichere, selbstverständlichere Art und Weise zu leben.
Kai Scheunemann: Elke, was für ein Still-Typ bist du?
Elke Werner: Ich habe schon ganz verschiedene Typen in mir erlebt. Es gab Phasen, wo das ganz natürlich war morgens als erstes sich hinzusetzen und die Bibel zu lesen, zu verschlingen. Das ist schon länger her muss ich sagen, weil ich jetzt ja auch sehr viel mich beruflich mit der Bibel beschäftige. Da hat man dann noch mal ´nen andern Zugang. Früher war es so aus der Liebesbeziehung heraus. Jetzt schaut man mehr, was steht da wirklich im Text und wie ist der Zusammenhang. Man hat so ein berufliches Handwerk fürs Predigen oder fürs Auslegen, das man manchmal gar nicht mehr so in diese Liebesbrille eintaucht, wenn man die Bibel liest. Da muss ich jetzt schon mehr bewusst drangehen und mir Zeit dafür nehmen und eben auch dieses Hören auf Gott nicht auf diese Zeit beschränken sondern ganz bewusst im Alltag immer wieder hinhören. Egal was ich erlebe. Hinhören, Gott fragen: „Was sagst du zu dieser Situation?“, „Was soll ich jetzt tun?“, „Wie soll ich reagieren?“. Wirklich innerlich ständig mit Gott im Gespräch sein.
Kai Scheunemann: Magst du Stille?
Elke Werner: Ich mag sie, wenn ich im Bett liege und die Augen zu machen. (lacht) Ich bin ein sehr visueller Typ und sobald etwas um mich herum passiert hab ich echt Schwierigkeiten wirklich still zu werden. Auch wenn ich Predigten vorbereite. Ich leg mich hin und mach die Augen zu. Dann kann ich Predigten vorbereiten, dann kann ich still sein. Ich schlaf nicht ein. Auch morgens wenn ich aufwache, brauche ich immer noch einen viertel Stunde wo ich bete, mit Gott rede, über den Tag rede, bevor ich überhaupt aus dem Bett steige. Da ist so meine Stille-Zeit.
Kai Scheunemann: Du hast ein schönes Bild benutzt am Anfang des Buches, was für dich Stille im Alltag bedeutet. Kannst du das mal ganz kurz erzählen?
Elke Werner: Das ist in der Hauptstadt vom Sudan, wo ich oft bin. Da gibt es so ein sehr schönes Café mitten in der Stadt, mitten in einem großen Kreisverkehr. Rundherum kreisen die Auto in Massen. Das ist so ein Verkehrsknotenpunkt. Und man hat große Schwierigkeiten überhaupt da hin zu kommen. Zwischen den Autos durch, bis auf diese kleine Verkehrsinsel. Und wenn man dann da drin sitzt, dann ist der ganze Restaurantbetrieb umgeben von Grün. Von Bäumen und Sträuchern, was ja schon für eine sudanesische Stadt im Norden großartig ist. Aber dann hat man so das Gefühl man ist in einer anderen Welt, in einer Oase. Dann fällt die Hektik ab. Man hört die Autos nicht mehr, man hört gar nicht mehr dass sie außen herumfahren. Da spielen Kinder, da unterhält man sich, da trinkt man ´nen guten Kaffee oder isst was Leckeres und taucht so richtig ab in eine ganz ruhige Atmosphäre, mitten in dieser hektischen Stadt.
Bei mir ist das das Augenschließen. Ich muss die Welt da draußen ausschalten um die Welt innen anzuschalten.
Was Sie als teilnehmende Gemeinde erhalten
Nach der Entrichtung Ihrer Anmeldegebühr erhalten Sie einen Zugang zum Download-Bereich, über den Sie alle benötigten Materialien elektronisch beziehen können. Dort finden Sie eine Menge hilfreiche Dokumente für die Kampagne im Word- und Adobe-PDF-Format.
Diese Dokumente können den spezifischen Besonderheiten Ihrer Gemeinde individuell angepasst werden. Wir wollen Sie sogar ermutigen, diese Vorlagen Ihrer Umgebung und Ihrem Stil anzugleichen. Die Materialien sind nur Vorschläge, um Ihr eigenes kreatives Denken zu stimulieren. Wir wollen Ihnen nicht das Gefühl geben, Sie hätten alle Materialien zu benutzen und die Anweisungen 100-prozentig zu befolgen, damit die Kampagne funktioniert. Nicht vergessen: Sie sind frei, alle Hilfsmittel so zurechtzuschneiden, dass sie es Ihnen erleichtern, Ihre Ziele unter den Ihnen gegebenen Umständen zu erreichen.